Peter Vahlefelds Thema ist die Suchbewegung von Menschen nach Subversion und Opposition in gesellschaftlichen Zuständen, wo diese weitgehend erlaubt sind und deswegen sinnlos werden. Darum geht es, nicht um einen »Angriff auf die großen Lebenslügen von Selbstverwirklichung und individuellem Glück«. Dass all dies Lüge ist, das weiß inzwischen jedes Kind, und wir sind zu klug, als dass wir auf diese Entlarvung noch bestünden.
Man muss sich schon Mühe geben, um heutzutage nicht mitzukriegen, was chic, in, hip, stylish, atemberaubend, fantastisch, das beste aller Zeiten oder sonst was ist. Das fängt bei Szene-Magazinen für jede beliebige Subkultur an und gipfelt in Werbeaktionen und Promotions an jeder Straßenecke; wer nicht mindestens medienabstinent ist und seine Mitmenschen ignoriert, wird zumindest eine ungefähre Ahnung haben, womit man sich zu beschäftigen hat, sofern man nicht den Anschluss verlieren will – egal ob im Kulturbetrieb oder in der Konsumwelt.
Gibt es in einer Gesellschaft, in der alles möglich scheint, die sich aber bei näherer Betrachtung als komplett durch-genormt, konsumorientiert, typisiert und lifegestylt erweist, überhaupt noch eine lohnenswerte Verbindlichkeit oder ein Gesellschaftsvertrag, der auf humanen Idealen basiert oder gar auf den 10 Geboten ?
Oder ist das alles nur Fassade und am Ende sitzen wir wieder in einer Talkshow öffentlich entschärft und konsumieren uns selbst